Liiva ist gestartet

Veröffentlicht von proptechnews am

Liiva

Liiva ist gestartet. Vor einigen Tagen ist die gemeinsame Plattform Liiva von Mobiliar und Raiffeisen gestartet. Damit greifen die beiden Schwergewichte mit einem weiteren Ökosystem „Wohnen“ in den bereits umkämpften Markt ein. Liiva richtet sich an Eigentümerinnen und Eigentümer von Einfamilienhäusern und Wohnungen.

Angebot im Überblick

Liiva soll im Vollausbau vier Bereiche abdecken:

  • Immobiliensuche
  • Dokumentenverwaltung
  • Zustandserfassung.
  • Marktplatz

Immobiliensuche

Auf Liiva kann ich nur Immobilien suchen, welche zum Kauf angeboten werden. Somit startet die Plattform im Gegensatz zu newhome.ch viel fokussierter. Die Vorgänger von newhome.ch dienten ursprünglich den Kantonalbanken als Leadgenerator für Hypotheken. Statt sich auf Kaufobjekte und Dienste darum herum zu konzentrieren, entstand mit newhome.ch ein weiterer Immobilienmarktplatz für Kaufen und Mieten. Allerdings schaffte es newhome.ch bis heute nicht, die Platzhirsche ernsthaft zu bedrängen.

liiva.ch ist im Gegensatz zu homegate.ch und immoscout.ch eine Meta-Plattform. Die gezeigten Inserate werden von anderen Websites „abgesaugt“ und auf liiva.ch dargestellt. Ich habe Objekte in meiner Wohngemeinde Turbenthal gesucht. Zusammen mit comparis.ch zeigt liiva.ch 8 Inserate. Dies bedeutend mehr als die originären Marktplätze homegate.ch (6 Objekte), immoscout.ch (3), newhome.ch (7). Die Zusatzinformationen z.B. zur Standortgemeinde sind nichts Neues.

Interessant ist die Möglichkeit, bei einem ausgeschriebenen Inserat den Marktwert schätzen zu lassen. Allerdings muss ich mich vorher anmelden und dann ein Dossier erstellen lassen. Ob der Verkäufer an dieser Funktionalität Freude hat, wird sich zeigen.

Dokumentenverwaltung

Wie auf den Mieterplattformen sollen die Eigentümer die Unterlagen zur Liegenschaft zentral ablegen können. Damit kommt liiva.ch der bereits am Markt agierenden Community von houzy.ch in die Quere. Hinter houzy.ch stehen heute u.a. die UBS und die Baloise.

Zustandserfassung

Als Eigentümer eines Hauses hat mich natürlich diese Funktionalität interessiert. Nach Eingabe der Grunddaten zu meiner Liegenschaft zeigte liiva.ch eine Übersicht über die wichtigsten Gebäudeteile wie Dach, Fenster, Fassade, Bad, Küche sowie deren Sanierungsbedarf. Dabei stützt sich liiva.ch auf das Baujahr. Bereits erfolgte Modernisierungen muss ich von Hand nachtragen, um den effektiven Zustand meines Hauses abzubilden.

Zustand SandplatteAus meiner Sicht ist dieses Angebot noch nicht ausgereift. So gibt es keine Unterkategorien wie Reihenhaus. Auch wenn ich manuell Daten nachtragen will, fehlt teilweise das Feld „ersetzt am“. Bei meinem Beispiel berechnete liiva.ch die Energiekosten mit CHF 312’500.

Gefreut hat mich der von liiva.ch geschätzte Marktpreis. Würde ich mich auf die neue Plattform verlassen, könnte ich mich über eine Wertsteigerung zwischen 40 und 100 % freuen.

Marktplatz

Dieser Bereich wird erst später kommen. Der User soll hier Informationen rund um den Verkauf seiner Liegenschaft finden. Ich gehe davon aus, dass hier liiva.ch in eine ähnliche Richtung geht wie aktuell Moneypark.

Zusammenfassung

Liiva ist gestartet. Allerdings wird viel alter Wein in neuen Schläuchen geboten. Immobiliensuche gibt es schon, Kaufpreisschätzungen werden angeboten, Dokumentenablage ist bereits vorhanden, Zustandsanalysen sind auf dem Markt.

Der Kampf unter den Ökosystemen „Wohnen“ ist lanciert. Dank der finanziellen Potenz der beiden Genossenschaften Raiffeisen und Mobiliar hat liiva.ch sicher einen langen „Schnuuf“. Im Moment sind die Angebote noch kostenlos, der User muss sich einfach registrieren. Liiva als Ökosystem macht vor allem Sinn, wenn bereits bestehende Plattformen aus dem Umfeld z.B. der Mobiliar eingebunden werden. Ich denke da an Handwerker- oder Umzugsplattformen.

Die Website von liiva.ch ist ansprechend gestaltet. Die Farbkombination schwarz und gelb ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Wollte man sich mit der Farbwahl bewusst vom Rot der Mütter abheben?

Mobiliar und Raiffeisen versprechen sich mit der Lancierung von Liiva neue Impulse für ihr Kerngeschäft. Bei den Hypotheken sind sie allerdings nicht Partner, sondern Konkurrenten. Schon deshalb ist das Modell „Liiva“ spannend.

Liiva ist gestartet. Wir sind gespannt auf die nächsten Entwicklungen bei den Ökosystemen „Wohnen.

 

 


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