Strauchelt Moneypark als nächste?

Veröffentlicht von proptechnews am

Strauchelt Moneypark als nächste?

Strauchelt Moneypark als nächste? Die Hypothekenvermittlung ist in Schwierigkeiten, das Misstrauen in der Immobilienbranche wächst. Spricht er über Sex Toys? Gross war die Spannung, was Alan Frei am „The Big Handshake“ zu berichten hatte. Viele spannende Themen wurden am Branchenanlass beleuchtet. Und vieles mehr unter den verschiedenen Rubriken und „Best of the Rest“.

Am Schluss dieses Artikels meine Empfehlungen für nächste Veranstaltungen.

Strauchelt Moneypark als nächste?

Die Landschaft der schweizerischen Finanzwelt durchlebt turbulente Zeiten. Moneypark, der grösste Vermittler von Hypotheken in der Schweiz, sieht sich derzeit mit Herausforderungen konfrontiert. Die Vermittlungen seien rückläufig und es mehren sich Anzeichen dafür, dass Makler ihr Vertrauen in das Unternehmen verlieren würden. Strauchelt Moneypark als nächste?

Moneypark hat eine führende Position im Schweizer Hypothekenmarkt. Der jüngste Rückgang der Vermittlungen deutet jedoch darauf hin, dass sich diese Position möglicherweise ändert. Insbesondere das Engagement bei ImmoWorld hat bei den Maklern für Unruhe gesorgt. Zur Erinnerung: Moneypark hat zusammen mit Helvetia Versicherungen das Immobilienportal ImmoWorld lanciert.

Diese Initiative weckt bei der Immobilienbranche ungute Gefühle und erinnert an die früheren Aktivitäten von homegate.ch mit homeday.de. Daraus resultierte ja der Schulterschluss der Immobilienmakler unter dem Dach von Next Property, mit dem Ziel, das Immobilienportal newhome.ch zu stärken. Die längerfristige Ausrichtung von ImmoWorld ist unklar und die Immobilienmakler befürchten den Einstieg in den Immobilienverkauf. Das Unbehagen führt scheinbar dazu, dass die Makler ihre Vermittlungen von Hypotheken lieber bei anderen Instituten tätigen.

Eine weitere Baustelle von Moneypark ist die Zusammenarbeit mit Credit Suisse, einem sehr wichtigen Vermittler. Ursprünglich als Katalysator für weiteres Wachstum gedacht, könnte diese Achse nach dem Aus der zweitgrössten Schweizer Bank wegfallen. Die neue Herrin im Hause, die UBS, verfolgt schliesslich mit key4 eine eigene Vermittlerstrategie. Der teilweise oder ganze Wegfall des CS-Geschäftes hätte für Moneypark schwerwiegende Folgen. Strauchelt Moneypark als nächste?

Aber auch innerhalb des Unternehmens scheint es zu rumoren. So gab es verschiedene Abgänge in Schlüsselpositionen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Moneypark ein wichtiger Akteur im schweizerischen Hypothekenmarkt. Es steht jedoch ausser Frage, dass das Unternehmen sich anpassen und Wege finden muss, um intern wie auch extern das Vertrauen wiederherzustellen.

Das aktuelle Klima im Immobilienmarkt ist zweifellos herausfordernd, und Moneypark scheint sich in einer schwierigen Situation zu befinden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Unternehmen die notwendigen Anpassungen vornehmen kann, um das Vertrauen gerade der Makler wiederherzustellen und so die Position als führender Vermittler von Hypotheken in der Schweiz zu behaupten. Dies dürfte auch für die Helvetia Versicherungen als Eigentümer von Moneypark matchentscheidend sein. Strauchelt Moneypark als nächste?

Events

proptechnews.ch war Partner vom grossen Branchenanlass „The Big Handshake“. Rund 250 Gäste sollen nach Angaben der Veranstalter, Swiss Circle und Swiss PropTech, den Weg in die Eventhalle JED in Schlieren gefunden haben. Ich selber hatte den Eindruck, dass sich vor allem Vertreterinnen und Vertreter von PropTechs die vielfältigen und spannenden Referate anhörten. Potenzielle Kunden für Startups, sprich Immobilienfirmen, waren nach meinen Beobachtungen eher in der Minderzahl.

The Big Handshake bringt Branche zusammen

Stark war gleich der Einstieg ins Programm. Die Vertreterin von Implenia erwähnte, dass sie intern ein eigenes Innovation Team hätten. Diesen Vorteil haben natürlich kleinere und mittlere Immobilienfirmen nicht. Umso schwieriger ist es, sich in der Vielfalt von Angeboten zurechtzufinden. Veranstaltungen wie „The Big Handshake“ können da helfen. Eine weitere Erkenntnis aus dem Panelgespräch: Alles ist KI, die wenigsten verstehen sie.

Sex findet (auch) in Immobilien statt

Natürlich waren alle gespannt, was der Gründer von Amorana zu erzählen hatte. Alan Frei bezeichnet sich selber als „Serial Failure“. Er sprach dann nicht über Sex Toys, sondern beleuchtete 10 für ihn wichtige Punkte für Gründer. Frei meinte, dass man nicht Teilzeit gründen könne. Ein Startup verlange vollen Fokus. Innerhalb des Teams sollte totale Transparenz gelten. Frei wollte von den anwesenden Gästen wissen, wer schon ChatGPT getestet habe. Praktisch 100 % Erfolgsquote. Bei der Frage nach „Premium“ streckten nur noch wenige die Hände hoch. Frei empfiehlt den Einsatz von ChatGPT, denn einen so günstigen Praktikanten gäbe es auf dem Markt sonst nirgends. Die drei wichtigsten KPI’s sind: Conversion Rate, Customer Acquisition Cost und Customer Lifetime Value. Dem Sprung ins Ausland steht Frei eher kritisch gegenüber. Schliesslich meinte er, dass beim EXIT EBITDA besser „verkauft“ werden könne als eine steile Wachstumskurve.

Hohe Anforderungen an die zukünftige Stadt

Zwischen den eigentlichen Referaten konnten ausgewählte PropTechs ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen. Von den Ladestationen von Simplee liess sich leicht die Brücke schlagen zum Referat von Richard Wolff, ehemaliger Stadtrat in Zürich. Er sprach über die Mobilität der Zukunft in Städten. Er plädierte für eine nachhaltige, gerechte Stadt. Stadtraum und Mobilität müssen zusammen entwickelt werden. Vor allem dürfe niemand diskriminiert werden. Wolff sieht das Geheimnis der zukünftigen Stadt in der Durchmischung, in der Vielfalt von Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Natürlich durfte ein Plädoyer für Tempo 30 nicht fehlen, quasi die EierlegendeWollmilchsau der Mobilität. Wolff zeigte auch verschiedene Lösungsansätze auf, wo PropTechs eine wichtige Rolle spielen könnten. Der Referent wirkt immer dann am authentischsten, wenn er frei vortrug und nicht von seinem Manuskript ablas.

Wolff lieferte den Steilpass für das folgende Panelgespräch zur urbanen Mobilität. Die Anbieter von Ladestationen sehen schon das Eldorado am Himmel, soll nach ihnen bald jeder Parkplatz eine Lademöglichkeit für E-Mobilität aufweisen. Der Politiker Wolff fragte zu Recht, ob es wirklich überall Ladestationen braucht. Macht es Sinn, heute in den Ausbau von Parkplätzen zu investieren, die morgen aufgehoben würden? Der Vertreter der AMAG erwähnte, dass der grösste Schweizer Autoimporteur ab 2030 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr einführen wolle. Der Umstieg vom Benziner auf Elektroautos mildere vielleicht das Klimaproblem, die Probleme wie Strassen, Parkplätze im öffentlichen Raum würden bleiben. Alle Probleme rund ums Auto in der Stadt würden wir nicht lösen, indem wir ein Auto durch ein anderes ersetzten.

PropTech Map Switzerland als Basis

SwissPropTech und Credit Suisse veröffentlichten zusammen den Swiss PropTech-Report 2023. Die Studie widmet sich über weite Strecken der Nachhaltigkeit. Basis der Studie war einmal mehr meine PropTech Map Switzerland, die im Referat mehrmals prominent erwähnt wurde. Neben der Nachhaltigkeit war in einem weiteren Panelgespräch Künstliche Intelligenz Fokusthema. Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass die Digitalisierung die Vorstufe von KI sei. Die Immobilienbranche wird weiterhin als rückständig empfunden. Gerade bei den Daten gäbe es noch grosse Missstände. Und ohne Daten gäbe es keine KI. Im Vergleich mit Metaverse oder Blockchain liefert KI sofort einen Nutzen, kann sofort mit wenig Aufwand eingesetzt werden. Schlusswort der Runde: Der Mensch wird nicht abgeschafft, er wird nur anders eingesetzt.

PropTech Map Switzerland

Erstmals gibt es wieder einen Eintrag in der Kategorie «Blockchain». flatflip.ch kümmert sich eigentlich um die Suche nach Nachmietern. Gleichzeitig wollen sie das Teilen von Wohnraum mittels Smart Contracts anbieten. Noch arbeiten sie daran. Deshalb die auf den ersten Blick vielleicht «gspässig» wirkende Kategorie.

immoledo.ch hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Von der Zustandserfassung von Immobilien hat sich das Winterthurer PropTech zu einem veritablen Tool für Asset Management entwickelt. Deshalb erscheint immoledo.ch neu in der Kategorie «Asset Management».

Investments

Vor einer Woche habe ich über das traurige Ende von Archilyse geschrieben. Daten und somit Anbieter von digitalen Lösungen sind weiterhin hoch im Kurs. In Deutschland hat Scout24 die Sprengnetter-Gruppe mehrheitlich übernommen. Sprengnetter ist ein führender Anbieter von Immobiliendaten und -bewertungen im Nachbarland. Mit der Akquisition will Scout24 den Weg zu einem umfassenden digitalen Ökosystem konsequent weiter verfolgen. Da passt Sprengnetter sehr gut dazu, bieten sie doch Softwarelösungen, ein automatisiertes Bewertungsmodell (Automated Valuation Model/AVM), Finanzierungsgutachten sowie digitale Schulungs- und Ausbildungssoftware für Immobilienexperten an.

Künstliche Intelligenz

McKinsey hat eine Studie veröffentlicht. Darin kommen sie zum Resultat, dass generative KI den grössten Einfluss auf die Arbeit von Gutverdienenden haben könnte. Betroffen seien vor allem Menschen in wissensbasierten Berufen, die mit Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit zu tun haben. Das Beratungsunternehmen erwartet, dass zwischen 2030 und 2060 die Hälfte aller heutigen Arbeitstätigkeiten automatisiert würden. Laut Goldman Sachs sollen weltweit 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze betroffen sein.

Da kommt nach meiner Meinung einiges auf uns zu. Die Arbeitszeit von 42 auf 36 Stunden pro Woche zu senken, wird nicht genügen. Arbeit wird wohl komplett neu gedacht werden müssen. Aber nicht nur die kurzfristigen Massnahmen wie Arbeitszeitsenkung. Auch die Auswirkungen auf Steuern, Altersvorsorge müssen langfristig simuliert werden. Sonst erleben die nächsten Generationen böse Überraschungen.

Wie leicht lassen wir uns täuschen. Welches der beiden Bilder ist von AI geschaffen worden?

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Die Auflösung dann in einer Woche 😊.

„Treats to try“

Strauchelt Moneypark als nächste?

Bard is generating just 7% of the web traffic ChatGPT is generating.

 

 

 

 

Strauchelt Moneypark als nächste?

OLX verschwand 2016 auf der Schweizer Landkarte. Die internationale Marktplatzgruppe hat jetzt informiert, dass sie sich aus Argentinien, Kolumbien und Mexiko zurückziehen werden. 800 Personen verlieren ihren Job.

Buildigo – das Handwerkernetzwerk der Mobiliar – hat über 1000 Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer zu ihren Investitionsabsichten befragt. Die Installation von Photovoltaikanlagen scheint eine höhere Priorität zu geniessen als der Ersatz der Heizung. Nur 19% der Befragten gaben an, in den nächsten 5 Jahren die Heizung ersetzen zu wollen. Für 71% ist der Heizungsersatz aktuell kein Thema. Entweder wurde die Heizung bereits ersetzt, oder andere Investitionen sind wichtiger. Bei den Photovoltaikanlagen gaben 34% an, eine solche installieren zu wollen. Nur für 47% ist das Thema in den nächsten 5 Jahren nicht prioritär.

Die deutsche Scout24 verzeichnet weiterhin gute Resultate. Gemäss eigenen Angaben liegt die Ordinary Operating EBITDA Marge bei über 55 %. Damit hat sich Scout24 zwar erholt, aber die Margen von 2020 konnten nicht mehr erzielt werden.

Ausgewählte Veranstaltungen

ZIA lädt am 28.6.23 zum ZIA-Dialog Schweiz ein.

Der 9. Immobilien-Summit findet am 4. Juli 2023 in Dübendorf statt.

Bau und Wissen organisiert am 11./12.07.2023 auch in Bern eine spannende Veranstaltung mit dem Titel: Wettbewerbsvorteile dank digitaler Transformation im Bau- und Immobilienwesen

REAL PropTech Conference 23 in Frankfurt am 7. und 8. September.

Anfang November finden sie wieder statt, die Startup Nights in Winterthur (2./3.11.2023).

Im Dezember ist es wieder soweit. NOAH Conference macht Halt in Zürich am 13. und 14.12.23.

Und der Digital Real Estate Summit findet am 27. Februar 2024 an einem neuen Ort statt, nämlich in der Trafo Halle in Baden.


1 Kommentar

Traurig, trauriger, Moneypark • PropTech News · 11. September 2023 um 09:01

[…] zwei Monaten habe ich gefragt, ob Moneypark als nächstes strauchelt. Dass es so schnell geht, hätte ich nicht erwartet. Schauen wir zurück. Während meiner Zeit bei […]

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