Nachahmen – ein Muss für alle Startups

Veröffentlicht von proptechnews am

Kürzlich hat Will Darbyshire von unissu geschrieben, dass Immobilienfirmen und PropTechs zu wenig nachahmen würden. Und wenn sie kopierten, dann würden sie es nicht richtig machen. Ich will die Gedanken von Will in diesem Artikel aufnehmen.

Überall wird nachgeahmt, kopiert, abgeschaut. Sei es eine Idee, eine Taktik, der Stil, ein Musikstück. Gerade in der Mode oder bei der Musik ist Nachahmung augenfällig und hörbar, was vielfach zu einer Verarmung und Vereinheitlichung führt. Nachahmen ist nicht automatisch erfolgreich. Meistens endet das Kopieren schlecht. Woran mag dies liegen? Will meint dazu, dass es eben nicht um den Ideenklau, sondern um die Ausführung der Nachahmung ginge. Dies gelte auch für die Immobilienbranche und PropTechs. Will findet, dass beide Bereiche gerade bei der Ausführung ungenügend arbeiteten.

Wenn es um die Digitalisierung geht, dann überschlagen sich die Immobilienfirmen beim Kopieren. Sie schauen, was die Konkurrenz macht und übernehmen dann deren Vorgehen. «Ich will dieses Spielzeug auch haben», lautet das Motto. Nachahmung ist nicht schlecht! Immobilienfirmen und PropTechs sollten viel mehr gut funktionierende Ideen übernehmen. Vor allem aber sollten sie die Umsetzung kopieren.

Execution demands the right personnel

Wenn es um die Umsetzung von kopierten Ideen geht, dann spielen die Personen die wichtigste Rolle. Erfolg haben wir nur durch das Team und nicht wegen der Idee allein. Deshalb plädiert Will, dass wir auch die Umsetzung kopieren. Beispielsweise setzt eine Immobilienfirma erfolgreich Technologien für die Datenanalyse ein, um ihre Kunden oder die Aktivitäten rund um den Immobilienbestand besser zu verstehen. Als Konkurrent kaufe ich auch solche Tools. Problem gelöst? Unwahrscheinlich. Ich habe zwar die Lösung des Konkurrenten imitiert, aber ich habe übersehen, dass mein Mitbewerber sich vorher um seine internen Strukturen und Abläufe kümmerte. Der Konkurrent hat vielleicht neue Fachleute angestellt mit dem entsprechenden technischen Wissen und der Erfahrung.

Nachahmung scheitert am falschen Personal und an einer lausigen Umsetzung

Dies gilt auch für PropTechs. Eine grossartige Idee genügt nicht. Gefragt sind Visionäre, welche das Unternehmen in Richtung Erfolg steuern können. Bei Startups ganz generell tummeln sich Kreative und technische Genies. Will empfiehlt deshalb Immobilienfirmen und PropTechs, dass sie sich viel stärker mit den Ideen der Konkurrenten auseinandersetzen sollen. Und sich auch deren Umsetzung anschauen sollten. Dies gepaart mit den richtigen Leuten macht PropTechs und Immobilienfirmen erfolgreich. Erfolgreicher als die ursprünglich kopierte Idee!

Amazon sieht es anders

In der NZZ am Sonntag vom 19.1.2020 wird der Technologiechef von Amazon, Werner Vogels, zitiert. Er habe durchblicken lassen, dass er Microsoft für einen reinen Nachahmer halte. «Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es zum Teil ein sehr gutes Geschäftsmodell, die Konkurrenz zu kopieren. Man kann Fehler vermeiden und nur die guten Dinge übernehmen», sagte Vogels. Für Amazon sei das Nachahmen kein Geschäftsmodell. Nun, wenn man derart potent ist wie Amazon, kann sich das immer Selbermachen vielleicht leisten. Aber für die PropTechs ist das Kopieren definitiv eine Option.


1 Kommentar

Nachahmen – ein Muss für alle Startups • PropTech News – Archinews · 24. Februar 2020 um 09:47

[…] Quelle link […]

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d