Wie lange gibt es homegate.ch noch?
Wie lange gibt es homegate.ch noch? Was wurde am Digital Real Estate Summit und an der RENT Swiss präsentiert? Woonig mit Grossauftrag. Und vieles mehr unter den verschiedenen Rubriken und „Best of the Rest“.
Am Schluss dieses Artikels meine Empfehlungen für nächste Veranstaltungen.
Wie lange gibt es homegate.ch noch?
Droht homegate.ch das gleiche Schicksal wie car4you.ch? Hoffentlich nicht. Wie Inside Paradeplatz berichtet, landet die Auto-Suchende nicht mehr auf car4you.ch, sondern er wird auf autoscout24.ch umgeleitet. Begründet wird die Massnahme mit dem grösseren Angebot auf autoscout24.ch und mit den sinkenden Zugriffszahlen. Nun, wenn man nichts mehr in eine Plattform investiert, dann werden sich die Zahlen negativ verändern. Vielleicht geht es auch nur um das Durchsetzen der höheren Preise. Wer weiss?
Auto macht es vor
homegate.ch ist im Vergleich zu car4you.ch eine viel wertvollere Marke. Deshalb ist das Einstampfen eher ungewiss. Allerdings wird in meiner Wahrnehmung viel mehr mit immoscout.ch geworben als mit homegate.ch. Die SMG führt neben immoscout.ch und homegate.ch noch die Marken immostreet.ch, acheter-louer.ch, home.ch, alle-immobilien.ch und neu auch flatfox.ch. Das Nebeneinander ist technisch und finanziell aufwändig. Ich erwarte hier in Bälde die gleiche Entwicklung wie bei den Auto-Plattformen. Einmal das technische Zusammenlegen der Marktplätze und dann das Weiterleiten auf die beiden starken Marken immoscout24.ch und homegate.ch. Mit diesem Vorgehen lassen sich schnell Kosten senken, was ja im Interesse der Aktionäre sein muss.
An der RENT Swiss auf dem Gelände der EPFL (mehr dazu weiter unten im Artikel) war die SMG gleich mit zwei Ständen vertreten. Auf dem einen wurden die Immobilienmarktplätze beworben. Auf dem anderen war CASASOFT anwesend. Und nicht das in der Westschweiz viel bekanntere und besser vertretene Makler-CRM Publimmo. Aber hier wurde ja das Verschmelzen von CASASOFT und Publimmo schon angekündigt.
Wie lange gibt es homegate.ch noch?
Events
Die ersten drei Monate des Jahres sind geprägt von Konferenzen und Veranstaltungen. Nach der IMMO24 folgte der Digital Real Estate Summit und kürzlich die RENT Swiss in der Westschweiz. Ich habe alle drei Veranstaltungen besucht. Über die IMMO24 habe ich schon berichtet. Jetzt blicke ich noch auf DRES und RENT Swiss zurück.
Digital Real Estate Summit
Dieser fand neu im Trafo in Baden statt. Sonst wurde auf Altbewährtes gesetzt. Zu Beginn der Veranstaltung wurde einmal mehr der Gartner Hype Cycle bemüht. Wo befindet sich Künstliche Intelligenz aktuell. Peter Staub erklärte, dass KI wieder ganz oben sei auf der Kurve, nämlich oben bei den übertriebenen Erwartungen. AI werde mehr Druck auf unser Leben ausüben als alles bevor. Auf jeden Fall sind wir gerade dabei, den Überblick zu verlieren. Überhaupt war KI das Kernthema der Veranstaltung. Gleich zwei Professoren gaben ihre Einschätzungen ab. Erstaunlich ist das Resultat einer Studie von der THW Berlin, wonach 71 % das Potenzial der KI sähen, aber nur 4 % würde sie auch einsetzen. Zürich bietet das dichteste AI-Zentrum sicher von Europa, wenn nicht gar der Welt. Unsere Wirtschaftsmetropole zieht dank der Uni und der ETH Firmen wie Apple, Google, Facebook/Meta, Microsoft, Disney, Oracle, Huawei, IBM, etc. an.
Digitalisierung kommt nicht voran
Enttäuschend ist die Entwicklung des Indexes, der den digitalen Reifegrad der Immobilienbranche abbilden soll. Der Index ging von 4.7 auf 4.6 zurück, über die Jahre stagniert er sogar. Wo ist die vielgelobte Digitalisierung der Immobilienbranche geblieben? 40 Bewerbungen gingen für die Digital Top 10 ein, was eine erfreuliche Steigerung von 25 % bedeutet. Nach Kategorien liegen Plattformprojekte immer noch auf Platz 1, AI ist aber auf Platz 2 vorgerückt.
Den lustigsten Versprecher lieferte der Vertreter der BKW. Er meinte, dass der Elektromotor durch den Verbrennungsmotor ersetzt würde. Spannender war seine Aussage, dass Energie im Gebäude in Zukunft zu einem Asset würde, also von einem Kostenfaktor zum Geschäftsmodell. Greifbarer war der Beitrag von Jean-Pierre Valenghi von der Baloise. Er stellte «Bolly» vor, die interne GPT-Lösung der Versicherung. Vorteil des internen Systems ist u.a. die Datensicherheit. Wer heute z.B. eine Präsentation über DeepL übersetzen lässt, akzeptiert, dass die darin enthaltenen z.T. vertraulichen Informationen in Amerika landen. Wo sensitive Daten definitiv nicht hingehören. Dank „Bolly“ kann dies bei der Baloise nicht passieren, da es sich um ein internes, geschlossenes System handelt. Die grösste Herausforderung sah Valenghi bei der internen Ausbildung der Mitarbeitenden. Es gelte, Ängste abzubauen und das Vertrauen der Mitarbeitenden in das System zu fördern.
Geld wandert zu ClimateTech
Der Referent von PropTech 1 zeigte auf, dass aktuell viel Geld in ClimateTech fliesse. 2023 machten die Investitionen in diesen Bereich in Europa bereits 43 % aus. Dies ist nicht verwunderlich, steuern doch die politischen Initiativen die starke Nachfrage nach Lösungen. Der European Green Deal 2021 bis 2030 spricht von Investitionen über 520 Milliarden Euro pro Jahr. Da kommt natürlich Goldgräberstimmung auf.
Mir hat diese Aussage am besten gefallen: AI will not replace you. People using AI will!
RENT Swiss
Die RENT Swiss in Lausanne: Ein Treffpunkt für Immobilienfachleute und Technologiebegeisterte. Die Veranstaltung, die auf dem Gelände der EPFL in Lausanne stattfand, zog während zweier Tage über 2’600 Besucher an. Dieses Jahr stand besonders im Zeichen der Technologie und der Innovation in der Immobilienbranche. Schon bei der Anreise war die Energie spürbar. Junge Leute in der Métro vom Zentrum zum Gelände von der Universität und der EPFL.
Der Auftakt der RENT Swiss machte Bundesrat Guy Parmelin, was die Bedeutung des Anlasses hervorhob. Überhaupt war die Politik am Anlass sehr gut vertreten. Die Konferenzräume waren stets sehr gut besucht, ein Zeichen des grossen Interesses an den vorgestellten Themen. Das für mich herausragendste Referat behandelte die Anwendung von ChatGPT im täglichen Arbeitsleben eines Immobilienmaklers. Die Aussage des Referenten, dass in Zukunft der Makler gewinnen wird, der seine Arbeit mit künstlicher Intelligenz revolutioniert, stiess auf grosses Interesse. Die Zukunft bedeutet: „Humain plus AI“.
Prix de l’Innovation mit vier Siegern
Die Verleihung des Prix de l’Innovation in vier Kategorien war ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung. In der Kategorie „Zusammenarbeit“ gewann das Unternehmen bigsack.ch. Sie haben sich dem Thema «einfache Entsorgung von Bauabfällen» gewidmet. Die „digitalen Lösungen“ wurden von drei talentierten Frauen präsentiert, wobei der Sieg an IGère ging, die eine innovative Lösung für Stockwerkeigentum vorstellten. In der Baukategorie überzeugte Oxana mit ihrer nachhaltigen Lösung von Baustoffen, die aus recycelten Materialien erzeugt werden. Schliesslich setzte sich in der Kategorie «Energie» refreshing unit durch. Bei ihnen geht es um die Reduktion des Stromverbrauchs.
Die Westschweizer Kantone wollen im Bereich der Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung (ESG) vorwärts machen. Besonders hervorzuheben ist, dass nach Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes der GEAK verpflichtend für alle bestehenden Liegenschaften wird.
Networking sehr wichtig
Besonders gefallen haben mir die langen Pausen, welche von den Gästen intensiv für Gespräche und zur Vernetzung genutzt wurden. Neben den informativen Sessions und dem lehrreichen Austausch bot die Messe eine Plattform für Aussteller aus der Deutsch- und Westschweiz. Die RENT Swiss hat mit der 5. Ausgabe bewiesen, dass sie ein unverzichtbares Event für alle Akteure der Immobilienbranche ist.
Dieser Teil über die RENT Swiss wurde von ChatGPT geschrieben und von mir überarbeitet. Ich habe habe Handnotizen in ChatGPT diktiert und dann einen bereits ansprechenden Textentwurf erhalten. Übrigens ein Hinweis aus dem Referat über den Arbeitsalltag eines Maklers.
Emeria Switzerland setzt auf Woonig!
Einer der wenigen Deutschschweizer Besucher war Erich Linus Bichler, CEO von Woonig. Er informierte sich über den Markt in der Romandie. Gleichzeitig hatte er eine Erfolgsgeschichte zu erzählen. Einer der ganz Grossen im Schweizer Immobiliengeschäft setzt auf Woonig. Zu 𝗘𝗺𝗲𝗿𝗶𝗮 𝗦𝘄𝗶𝘁𝘇𝗲𝗿𝗹𝗮𝗻𝗱 gehören die bekannten Marken esset Property Management, Domicim, Broillet, Duc-Sarrasin, Immosure, Gribi, Guinnard Bruchez Gaillard, contrust immobilien, IntercityGribi, Die Liegenschafter, HammerRetex und Facilitim.
Nun setzen Faculty alle Standorte von Emeria Switzerland die digitale Plattform Woonig effektiv ein. Woonig revolutioniert die Kommunikation und Interaktion in der Immobilienverwaltung durch digitale Lösungen und verbessert damit massgeblich die Effizienz und Kundenzufriedenheit. Das Projekt wurde in einer beeindruckend kurzen Zeit von nur zwei Monaten erfolgreich implementiert.
Was sagt Emeria Switzerland zur Kooperation:
“Emeria Switzerland hat sich für die Bereitstellung ihrer link@home-Anwendung für eine Partnerschaft mit Woonig entschieden. Das Team von Woonig zeichnete sich durch schnelle Reaktionsfähigkeit und sofortiges Verständnis für unsere Bedürfnisse aus. Zudem bieten sie Out-of-the-Box-Lösungen an, die für unser Unternehmen von grosser Bedeutung waren. Das Ergebnis von Fleiss und Teamwork ist eine zeitgemässe digitale Lösung für Mieter, Vermieter und Partner. Heute sind wir stolz darauf link@home anzubieten!”
Investments
Aufräumen bei der Mobiliar. Der Geschäftsbereich «Geschäftsentwicklung» wird aufgelöst mit der Begründung, dass der nötige Fokus aufs Kerngeschäft fehle. Dies vor allem wegen des Wegfalls der Orchestratorenrolle bei den Ökosystemen und dem Verzicht auf die Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern. Wie geht es weiter mit Aktivitäten wie liiva.ch? Wie lange schaut die Mobiliar hier noch zu?
Locatee wird von Tango übernommen, einem amerikanischen Anbieter eines «integrated workplace management systems». Locatee verhandelte schon länger, nun wurde das Startup in einem Notverkauf «verscherbelt». Locatee soll Tango’s internationale Einheit werden. Die meisten Investoren verlieren ihr Geld.
Künstliche Intelligenz
Wer hat noch den Durchblick. ChatGPT, Gemini, Pi, Le Chat, Copilot sind bereits bekannte AI-Applikationen. Nun gibt’s noch Claude von Anthropic. Hat übrigens nichts mit meinem letzten Artikel über die Reise von Monsieur Claude nach New York zu tun. Hinter Anthropic stehen ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von OpenAI. Für die Entwicklung von Claude steht viel Geld zur Verfügung. So haben Google und Amazon total 6 Milliarden Dollar investiert. Claude soll vor allem in den Bereichen Mathematik, Coding und Allgemeinwissen die Konkurrenz schlagen.
Immoscout24.de hat das Angebot für Immobilienfirmen neu strukturiert. Die Angebote heissen Bronze, Silber, Gold. Da hat sicher eine Marketingagentur viel Geld verdient. An den Capital Markets Day verkündete CEO Tobias Hartmann die Strategie für die nächsten Jahre. Diese soll neues Wachstum unter dem Motto «interconnectivity» bringen. Hier geht’s zu den Folien mit vielen spannenden Zahlen.
Erdbeben in Amerika. Zillow und Realtor.com arbeiten zusammen. Damit wollen die beiden Immobilienportale gegen CoStar antreten.
Ausgewählte Veranstaltungen
Den Frühling in Cannes geniessen und die MIPIM vom 12.-15. März 2024 besuchen.
Der START SUMMIT findet in den Olma Hallen in St. Gallen vom 21. bis 23. März 24 statt.
Im The Valley in Kempttahl findet am 21. März 2024 die 2. Konferenz digital kommunal statt.
Nicht nur für Sportler: Der Global Real Estate Run findet dieses Jahr zwei Mal statt. Im Frühjahr laufen wir am 4./5. April.
Das grosse Jubiläum. Am 18.4.24 findet der 100. immoTable im Ambassador House statt.
Alles neu macht der Mai. Deshalb am 28.5.24 ins JED in Schlieren zum The Big Handshake.
Vor dem Sommer an die REAL Estates Pitches nach Hannover (5.-6.6.2024).
Wieder in der Schweiz. Der 10. Immobilien-Summit wird in The Hall in Dübendorf duchgeführt.
Warum nicht nach Wien an die PropTech Vienna? Diese Konferenz findet am 13. Juni 2024 statt.
Am 29. August 2024 findet die Fachtagung «Immobilienvermarktung» statt.
Vom 1. bis 4. September 2024 wird eine spezielle Study-Tour für PropTechs organisiert. Die Reise soll von Berlin über Frankfurt führen. Details folgen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Gleichzeitig mit der Study-Tour lädt die Proptech Connect am 4./5. September 2024 nach London ein.
Noch ganz weit weg ist der Digital Real Estate Summit Romandie. Er findet am 19.9.2024 wieder in Lausanne statt.
Das Datum der nächsten EXPO REAL steht: 7.-9.10.24.
Nicht nur für Sportler: Der Global Real Estate Run findet dieses Jahr zwei Mal statt. Im Herbst laufen wir am 26./27. September.
Am 24. Oktober treffen wir uns an der Verleihung der Real Estate Awards im Trafo in Baden.
Gut essen, sich amüsieren und Gutes tun: dies verspricht der Immobilienball am 26. Oktober im Park Hyatt in Zürich.
Geistige Nahrung verspricht der Fachkongress smart!mmo.io vom 7. November 2024.
Ebenfalls steht das Datum der nächsten Startup Nights fest: 31. Oktober und 1. November 2024.
Am 27. Januar 2025 lädt die Group of F15teen zum nächsten Symposium ein ins Kunsthaus Zürich.
Und am 6. März 2025 geht es weiter mit dem Jubiläumsanlass Digital Real Estate Summit im Trafo Baden.
Zwei Tage bei schönstem Wetter im SwissTech Convention Center für RENT Swiss vom 2. bis 3. April 2025.
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