General Atlantic schnappt sich Funda

General Atlantic schnappt sich Funda. Marktplatz Gigant entsteht. SMG ist mitten drin. Fuckup Night ist nichts Unanständiges. Und vieles mehr unter den verschiedenen Rubriken und „Best of the Rest“.
Am Schluss dieses Artikels meine Empfehlungen für nächste Veranstaltungen.
General Atlantic schnappt sich Funda
Wenn die Schweizer Immobilienbranche vom eigenen Immobilienportal träumt(e), dann wird immer auch der holländische Marktplatz Funda.nl genannt. Funda wurde 2001 gegründet und gehört den holländischen Maklern. Diese haben ihre Anteile in der NVM gebündelt. Bei NVM handelt es sich um die grösste Vereinigung von Immobilienmaklern in Holland. Gemäss eigenen Angaben verkaufen NVM-Mitglieder gegen 75 % aller in Holland gehandelten Häuser.
Nun hat Stichting Administratiekantoor informiert, dass sie maximal 1.5 Millionen Aktien von Funda BV an General Atlantic andienen wollen. Die amerikanische Investmentgesellschaft könnte dann auf 29.41 % kommen. Die Transaktion hat einen Wert von etwas über 100 Millionen Dollar.
Warum uns diese Transaktion interessieren sollte? General Atlantic ist bereits an Hemnet in Schweden, an Immoweb in Belgien, an Immonet und Immowelt in Deutschland und homegate.ch und immoscout24.ch in der Schweiz beteiligt. Die Investmentgesellschaft zimmert gerade ein europäisches Schwergewicht bei den Immobilienmarktplätzen.
General Atlantic schnappt sich Funda.
Events
Als Editor-in-Chief von proptechnews.ch nehme ich an viele Anlässen teil. Diese laufen eigentlich immer gleich ab. Gut gelaunte Rednerinnen und Redner stehen auf der Bühne und erzählen ihre Erfolgsgeschichte. Beispielsweise wie sie die Welt retten wollen.
Und dann diese Einladung zu einer «Fuckup Night». Tönt fast gleich wie «Startup Night». Schon dieser Name! Im Kopfkino läuft ein ganz bestimmter Film ab. Aber alles komplett falsch. «Fuckup» steht für Misserfolg, Scheitern. Und darüber haben sechs gestandene Männer (ein Referentin musste kurzfristig absagen) gesprochen. Offen, ehrlich, witzig. Deshalb ist mein Bericht von der ersten «Fuckup Night» auch sehr allgemein gehalten, damit keine Rückschlüsse auf Veranstalter oder Redner gezogen werden können.
Wie lernt ein Team systematisch aus Fehlern? Der Chef war Feuer und Flamme für das Projekt und scharte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um sich. Er wählte ein agiles Vorgehen, statt sich auf eine altbackene Projektarbeit einzulassen. Zudem schloss er aus seinem eigenen Verhalten auf die Allgemeinheit. Nach dem grandiosen Flop führte er «vom Blaming zum Learning» als Best Practice ein. Sein Fazit: Die Führungskraft muss auch bei Fehlern ein Vorbild sein und offen mit dem Team über das Scheitern sprechen.
Wie wird bei einem Bundesamt BIM eingeführt und gelebt? Der zweite Referent meinte, dass man Jasagern nicht vertrauen dürfe. Dann plädierte er für eine klare Sprache. Oder: solange darum herumgeredet wird, ist alles unklar. Normalerweise sei der IST-Zustand nicht so kompliziert, meinte der Redner. Und er schloss mit der Bemerkung, dass Eskalation auch nicht immer helfe.
Auch Misserfolge soll man feiern
Wie gelingt die Gesamtleitung eines hochkomplexen Bauwerks? Der nächste Redner erlebte in seiner langen beruflichen Karriere immer wieder, dass die Sache über alle Hierarchiestufen hinweg schöngeredet wurde. Statt dass man STOPP gesagt hätte. Er meinte, dass Fehler transparent gemacht werden sollten. Mehr miteinander reden statt schreiben wäre wichtig. Sonst würden nur die Anwälte reich.
Warum wird ein Bauprojekt nicht realisiert? Alle hätten die geplante Immobilie toll gefunden, erklärte der nächste Reder. Ausser einer Kommission, welche sich mit dem Schutz des Ortsbildes beschäftigt. So wurde am Projekt herumgemäkelt. Das Gebäude sei zu hoch, passe nicht ins Städtebild. Und plötzlich zogen die früheren Unterstützer zurück und das Projekt konnte schliesslich nicht realisiert werden. Der Redner zeigte eindrücklich auf, dass Misserfolg eben sehr persönlich sei. Gefährlich würde es, wenn das eigene Ego mit der Funktion verschmelze. Fällt die Funktion (z.B. CEO) weg, dann hätte dies auch Auswirkungen aufs eigene Wohlbefinden. Sein Schlusssatz: Man soll auch Misserfolge feiern.
Was haben Luftschlösser mit Scheitern zu tun? Der nächste Redner gründete im fortgeschrittenen Alter ein Startup. Dieses läuft aber gut, also basiert sein Scheitern auf einer anderen Tätigkeit. Als Verantwortlicher einer grossen Organisation hätte er die Warnsignale übersehen und überhört. Dies führte schliesslich zu schmerzlichen Personalentscheiden. Auch hätten sie voller Begeisterung an einem riesigen Zukunftsprojekt gearbeitet und dabei kein Worst Case Szenario berücksichtigt. Deshalb wäre der Absturz auch dramatisch gewesen.
Offen, ehrlich über Fehler reden
Ein Wahrzeichen entsteht! In einer deutschen Stadt war ein Leuchtturmprojekt geplant. Unzählige Stellen waren involviert. Der Redner erwähnte schmunzelnd, dass über Fax kommuniziert worden sei. Der nach einem Stopp hätten die Grundlagen für die Vollendung des Baus geschaffen werden können. Heute zieht das Bauwerk unzählige Gäste an, auch aus der Schweiz.
Ich gratuliere den Organisatoren zu dieser Veranstaltung. Man kann auch witzig über Scheitern berichten. Mein Fazit: Auf die Zwischentöne hören; Warnsignale ernst nehmen; miteinander reden, auch über Fehler; ein Stopp zum richtigen Zeitpunkt kann die Wende bringen.
«Wenn du verlierst, verliere nie die Lektion», Dalai Lama.
Künstliche Intelligenz
Wie leicht lassen wir uns täuschen. Welches der beiden Bilder ist von AI geschaffen worden?
Die Auflösung folgt nach meinen Veranstaltungstipps.
Wir müssen nicht immer nach Deutschland schielen. Aber manchmal haben sie ja im grossen Kanton auch gute Sachen. Wie beispielsweise den ZIA Innovation Radar. Verantwortlich dafür ist der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. Gemäss Website finden sich auf einen Blick im ZIA-Innovationsradar jedes Jahr die Best-Practice-Innovationen in der Immobilienwirtschaft. Was früher statische Berichte waren, ist heute der dynamische Radar. Seit 2017 wird so Innovation in der Immobilienwirtschaft erfasst.
Ausgewählte Veranstaltungen
Im Dezember ist es wieder soweit. NOAH Conference macht Halt in Zürich am 13. und 14.12.23.
Der erste Anlass im neuen Jahr findet vom 17. bis 18. Januar 2024 statt. Es ist die IMMO24.
Parallel findet in der Messe Schweiz in Basel die Swissbau vom 16. bis 19. Januar 2024 statt.
Dann lädt die Group of Fifteen am 29. Januar 24 ein zum 23. Symposium ins Kunsthaus in Zürich.
Und der Digital Real Estate Summit findet am 27. Februar 2024 an einem neuen Ort statt, nämlich in der Trafo Halle in Baden.
Die RENT Switzerland öffnet zum 5. Mal vom 6.-7. März 2024 die Tore.
Den Frühling in Cannes geniessen und die MIPIM vom 12.-15. März 2024 besuchen.
Im The Valley in Kempthal findet am 21. März 2024 die 2. Konferenz digital kommunal statt.
Noch ganz weit weg ist der Digital Real Estate Summit Romandie. Er findet am 19.9.2024 wieder in Lausanne statt.
Das Datum der nächsten EXPO REAL steht: 7.-9.10.24.
Ebenfalls steht das Datum der nächsten Startup Nights fest: 31. Oktober und 1. November 2024.
1 Kommentar
Schlag ins Gesicht der Mitglieder • PropTech News · 4. Dezember 2023 um 09:00
[…] habe in den letzten Wochen immer wieder über Transaktionen mit Immobilienmarktplätzen geschrieben. Nun erreicht uns die Nachricht, dass nach General Atlantic nun Permira und Blackstone […]