Swiss PropTech Exchange – Daniel Baur von eMonitor war dabei

Veröffentlicht von proptechnews am

Daniel Baur von eMonitor reiste mit swissproptech.ch nach Amsterdam. PropTech News wollte von ihm wissen, was dieser internationale Gedankenaustausch der zukünftigen Entwicklung seines Unternehmens bringt.

(PropTech News) Warum ist dein Unternehmen Mitglied von swissproptech.ch?

(Daniel Baur) Als Startup ernährt man sich hauptsächlich von Instant-Nudelsuppe und Energy Drinks. Da sind die Swissproptech Lachs-Brötchen und Rotwein eine willkom-mene Abwechslung im sonst tristen Ernährungsplan. Damit trägt Swissproptech zu einer ausgewogenen Ernährung und einem allgemeinen Wohlbefinden bei. Und natürlich wegen der guten Kontakte, die man innerhalb der Branche knüpfen kann und dem hervorragenden Netzwerk.

Wie international ist deine Firma aufgestellt?

Ab April 2018 wird eine der grössten deutschen Städte die Vermietung ihres Wohnungs-bestandes mit unserer Software durchführen. Das ist unsere erste internationale Kundin. Wir haben keine Akquise im deutschen Markt betrieben. Nach einem Verkaufs-gespräch gleich einen Abschluss zu erzielen, das macht Lust auf mehr Internationali-sierung. Dass eine Stadt ausserhalb der Schweiz unsere Software ohne Adaption nutzen kann, ist für uns zudem der Beweis für das grosse Potential einer internationalen Ska-lierung. Und das ist genau so wichtig wie die Internationalisierung selber.

Was brachten die Kontakte mit Vertretern der holländischen Immobilienbranche und Startup-Szene?

Bei diesem Anlass ging es mehr darum, die (Schweizer-)Teilnehmer auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen. Im Gespräch bekamen sie einen besseren Einblick, welchen Herausforderungen sie sich in ihrem Arbeitsalltag wirklich stellen müssen. Wenn man als Startup erfolgreich sein möchte, muss man eine Sache gut machen: ein Problem lösen. Wenn man kein Problem löst – oder ein Problem erkannt hat und dieses schlecht löst – wird man keine Kunden finden. Digitalisierung soll die Arbeit erleichtern – nicht anders rum. Interessant war der Austausch mit der holländischen Immobilien-branche auch aus diesem Aspekt. Die Probleme in Holland sind die Gleichen wie in der Schweiz, auch wenn der Markt von der Struktur anders gegliedert ist.

Unser Eindruck ist, dass der den Bereich „Commercial Real Estate“ in und um Amster-dam viel ausgeprägter und innovativer ist als in Zürich. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass viele Firmen aus Großbritannien ihre Firmensitze nach dem Brexit nach Holland verlegt haben oder noch verlegen werden.

In Gesprächen mit Vertretern des „Commercial Real Estate“ haben wir erfahren, dass viele Büro-Suchende nicht einfach nur ein Büro möchten, sondern auch eine gewisse Clusterbildung für Industriezweige bevorzugen würden (z.B. Autoteile-Startup sucht Büro in der Nähe von BMW). Ähnlich wie der private Wohnungssuchende, der ebenfalls Standort-Präferenzen für die Wahl seiner Wohnung abhängig macht.

Damit haben wir ein Problem evaluiert, das wir mit nur wenigen Anpassungen unserer Software gut lösen könnten. Und einen neuen vertikalen Markt, den wir bis anhin gar nicht kannten.

Was mir ein bisschen gefehlt hat, war der Austausch mit niederländischen Startups. Leider waren nur zwei Vertreter der dortigen Proptech-Szene präsent und somit ein Wissenstransfer nicht wirklich möglich. Dies liegt sicherlich nicht an der Organisation des Anlasses, sondern eher an dem fehlenden Biss der dortigen Moovers und Shakers. Oder vielleicht fehlen die Startups auch gänzlich. Was natürlich für uns bei einer potentiellen Erschliessung des holländischen Marktes nur von Vorteil wäre.

Wo siehst du dein Startup in zwei Jahren?

Grundsätzlich ist es nicht mein Startup, sondern das Startup der vier Mitgründer und unserer Mitarbeiter. Ich bin als Person, die am meisten an Anlässen vertreten, doch die wichtigste Arbeit wird von meinen Kollegen im Hintergrund gemacht. Ohne Marcel, Christoph, Corinna, Myriam und Vanessa wäre die Software nicht existent. Eine Firma ist nur so gut wie ihr Team. Und nur wenn das Team mit Leidenschaft und Spass dabei ist, kann man als Startup überleben.

Wenn wir das Wachstum der letzten beiden Jahre beibehalten, sind wir im Jahr 2020 in 4 Ländern vertreten. Wir digitalisieren für 9 Grossstädte, 12 Immobilienverwalter und 12 Genossenschaften die Vermietung. Etwa 80’000 Wohnungen werden mit unserem System verwaltet und wir sind ein Team von 10 Personen. Für uns als GmbH wäre das ein realistisches und erstrebenswertes Ziel. Bei einer aggressiveren internationalen Skalierung wäre die Zielsetzung sicherlich eine andere. Aber dies ist ein strategische Entscheidung, die wir im Team fällen müssen.

Wo bräuchtest du Unterstützung, um die Ziele in zwei Jahren auch zu erreichen?

Um unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir die Unterstützung aller Teammitglieder, so wie wir es in den letzten beiden Jahren erfahren durften. Natürlich gilt unser Dank auch allen Partnern und Kunden, die uns auf unserem oftmals steinigen Weg unterstützt haben und weiterhin unterstützen.

Natürlich sind wir auch offen für Partner, die eine schnelle Internationalisierung mit uns anstreben würden und das Abenteuer wagen möchten. Die Immobilienbranche ist reif für einen Umbruch. Ob mit uns oder ohne uns, wir sind gespannt wie sich der Markt in den nächsten 3 – 5 Jahren verändern wird.


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