PropTechs trotzen der Krise
PropTechs trotzen der Krise. Gleich zwei Studien befassen sich mit der Situation der PropTechs während der Corona-Krise. PropTech1 Ventures hat die Auswirkungen von COVID-19 auf die Digitalisierungstrends der Immobilienwirtschaft beleuchetet. Bei PropTech 1, dem Venture-Capital-Fond, sind u.a. Beat Schwab und Peter Staub engagiert. Beide sind bekannte Persönlichkeiten in der Immobilienszene. Dann haben die Credit Suisse und das Schweizer Netzwerk SwissPropTech die Frage gestellt: COVID-19: Boom or bust for PropTechs?
PropTech und der Corona-Effekt
Als Haupterkenntnisse aus dem PropTech Deep Dive führt PropTech1 Ventures an, dass sich die versäumte Optimierung der Informatik rächte. Mit einer zügigen Digitalisierung könnte Abhilfe geschaffen werden. Es werden aber nicht alle PropTech-Segmente gleichermassen vom erwarteten Schub profitieren. PropTech1 Ventures sieht eine Anpassung bei den Bewertungskritieren für PropTechs. Neue Kriterien werden sein:
- die Ermöglichung kurzfristiger Handlungsfähigkeit der Kunden
- eine schnelle Implementierung der Lösung
- Schaffung eines zügigen ROI für Immobilienunternehmen
Agile Startups entwickelten kurz nach Ausbruch der Krise neue technische Lösungen. Beispielsweise zur Reduktion des Infektionsrisikos in Büroräumen. PropTech1 Ventures erwartet, dass die Finanzierungssituation für Startups anspruchsvoller und selektiver werden wird. Die Konditionen für die Investoren werden vorteilhafter, zulasten der PropTechs, welche Geld brauchen. Hier gehts zur Studie: 2020 PropTech1_European+PropTech+Trends
COVID-19: Boom or bust for PropTechs?
Auf der Titelseite des SwissPropTech Reports 2020 der Credit Suisse und des Netzwerkes SwissPropTech steht: Data has a better idea. Gemäss Report werden die PropTechs langfristig gestärkt aus der Krise gehen. Die Immobilienbranche hat schmerzlich erkannt, dass sie digital abfällt. Kurzfristig werden aber die PropTechs mit Projektverzögerungen bei den Kunden oder mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen haben. Der Report zeigt anhand meiner PropTech Map die Entwicklung der Startups seit 2016 auf. Waren es zu Beginn der PropTech Zeitrechnung etwas mehr als 50 Firmen, zeigt meine Map aktuell gegen 270 PropTechs. Als Massnahme gegen die Corona-Krise wollen die Firmen zuerst die Verkaufsaktivitäten steigern. Entlassungen stehen am Ende der Skala. Hier gehts zur Studie: 2020_SwissPropTechStudy-Summary
Erfolgreiche Finanzierungsrunden
Zwei Beispiele zeigen, dass weiterhin viel Geld in die PropTechs fliesst. So vermeldete MOBBOT eine erfolgreiche Finanzierungsrunde über 2.9 Millionen Franken. Eingestiegen sind unter dem Lead von investiere.ch Mutschler Ventures, Swiss Immo Lab, Capital Risque Fribourg, NEST Pensionskasse und weitere Business Angels. MOBBOT bezeichnet sich als die führende Firma im Bereich 3D-Druck für Betonteile.
Der berühmte Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen brachte, war der Test von homegate.ch mit dem damaligen deutschen Online-Makler homeday. Gewichtige Makler aus dem Wirtschaftsraum Zürich lancierten danach das Projekt Next Property. Heute hat sich die Immobilienbranche mit newhome.ch zusammengetan, um gegen die Allmacht von homegate.ch und immoscout.ch anzutreten. Die beiden Investoren Axel Springer und Purplebricks investieren zusammen 40 Millionen Euro in das 2015 gegründete PropTech.
Datenpool nutzen
Der Swiss Real Estate Datapool ist eine qualitativ hochwertige Datenbank, in der die effektiven Verkaufspreise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern von den drei Schweizer Grossbanken CS, UBS und ZKB erfasst werden. Der SRED Datensatz enthält die wichtigsten Attribute zu Verkaufstransaktionen im Schweizer Eigenheimmarkt. Die Daten sind harmonisiert, anonymisiert und geokodiert. Hinter jedem Datenrecord steckt also eine effektiv am Markt stattgefundene Transaktion (keine Offerten). SRED sucht nun den Kontakt zu PropTechs, für die der Datenpool interessant sein könnte. Interessenten melden sich direkt beim Swiss Real Estate Institute der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich.
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